GLOSSAR

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Allopurinol

Allopurinol ist ein Medikament, das in der Humanmedizin häufig zur Behandlung von Gicht und Harnsäure-Stoffwechselstörungen eingesetzt wird. In der Veterinärmedizin wird es als Leishmanistat zur Hemmung der Entwicklung der Leishmanien verwendet. Dabei wirkt Allopurinol als kompetitiver Inhibitor des Enzyms Xanthin-Oxidase was die Synthese von Purinen im Wirtsorganismus unterdrückt. Da Leishmanien nicht in der Lage sind, diese Purine selbst herzustellen, und auf eine Versorgung über den Wirt angewiesen sind, werden sie in ihrer Entwicklung gehemmt. Allopurinol wirkt also nicht wie häufig beschrieben an oder im Parasiten, sondern im Wirt. Hier kann Allopurinol tatsächlich auch Nebenwirkungen haben. So kann es zur Ansammlung von Xanthin im Urin kommen, was aufgrund der schlechten Löslichkeit von Xanthin im Urin zur Bildung von Xanthinsteinen in den Harnwegen führen kann. Deshalb sollten Hunde während einer Allopurinol-Therapie purinarmes Futter zu sich nehmen und ausreichend Wasser zu sich nehmen.

Anaplasmose

Anaplasmosen sind parasitäre Infektionserkrankungen, die durch Bakterien der Gattung Anaplasma (Ordnung Rickettsiales , Familie Anaplasmataceae) verursacht werden und die Blutzellen des Wirts befallen. Es gibt zwei wichtige Erreger die unsere Hunde befallen können. In unseren Breiten kommt Anaplasma phagocytophilum vor, ein Erreger der die Granulozten befällt und vom Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen wird. Anaplasma phagocytophilum ist eine Zoonose und verursacht beim Menschen die Humane granulozytäre Ehrlichiose. Wegen des Fehlens des Vektors zu Übertragung dieser Infektion kommt dieser Erreger auf Sardinien nicht vor! Auf Sardinien wird der Erreger Anaplasma platys von der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) übertragen. Er befällt die Thrombozten und führt nur in seltenen Fällen zu einer klinischen Erkrankung des Hundes. Beide Formen der Anaplasmose verlaufen in akuten und chronischen Phasen.

Auwaldzecke

Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) gehört zu den Buntzecken. Sie hat vor allem als Überträger von Babesia canis, dem Erreger der Babesiose des Hundes („Hundemalaria“) eine große Bedeutung. Die Zecke ist etwas größer als der Holzbock. Der Rückenschild bedeckt bei Männchen den ganzen Körper, bei Weibchen nur das vordere Körperdrittel. Er ist weißlich marmoriert. Der Außenrand ist rotorange. Auf der Suche nach potentiellen Wirten klettern adulte Zecken auf Gräser. Diese werden bis zu einer Höhe von 1,5 m erklommen. Als Lebensraum bevorzugt die Auwaldzecke feuchte Gebiete wie Auwälder und Moore sowie Laubwälder. Auwaldzecken benötigen eine Sommertemperatur von 20–22 °C und Niederschlagsmengen von 400–1000 mm. Die Zecken sind kältetolerant und überstehen auch harte Winter.

Die Auwaldzecke hat sich in den letzten Jahren in Deutschland stark ausgebreitet. Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland sind der Osten und der Südwesten. Hierzu zählt das Saarland, Baden-Württemberg, Südhessen und das östliche Rheinland-Pfalz sowie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Das Hauptverbreitungsgebiet der Auwaldzecke lag ursprünglich vor allem im süd- und osteuropäischen Raum (beispielsweise in Ungarn und Norditalien) mit gemäßigtem Klima. Ihren Namen verdankt sie der Vorliebe für Auwälder, also Wälder entlang von Fließgewässern, die häufig von Überschwemmungen erfasst werden.

Babesiose

Zu den wichtigsten Formen der Babesiose des Hundes gehören Babesia canis und Babesia vogeli. Die Einzeller, die zur Ordnung der Piroplasmorida gehören, können bei einer Infektion die roten Blutkörperchen befallen und diese zerstören. Babesia canis tritt vor allem in Ost- und Mitteleuropa auf und wird von der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) übertragen. Der Erreger ist hoch pathogen und muss dringend behandelt werden. Dem gegenüber ist der auf Sardinien auftretende Erreger Babesia vogeli, der von der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) übertragen wird, in der Regel wesentlich harmloser und wird von den Hunden gut toleriert. Wir kennen keinen auf Sardinien infizierten Hund mit klinischen Symptomen.

Brachyurie

Bei vielen Hunden auf Sardinien findet man dieses Phänomen, den sehr kurzen Stummelschwanz. Hier handelt es sich nicht etwa um eine kupierte Rute, sondern vielmehr um die so genannte Brachyurie. Darunter versteht man die angeborene Verkürzung des Schwanzes. Dies tritt u.a. häufig beim Australian Shepherd, der Englischen Bulldogge oder dem Bobtail auf, findet sich aber auch recht oft bei sardischen Mischlingshunden, die zur Jagd bzw. als Schutzhunde in der Schäferei eingesetzt werden. Wir kennen eine Reihe von Pastori Maremmani Abruzessi bzw. Terrier-Mischlingen (siehe Foto), die diesen angeborenen Stummelschwanz besitzen. Da diese genetisch bedingte Laune der Natur häufig mit pathologischen Veränderungen der Wirbelsäule einhergeht und ein Stummelschwanz einen Hund wesentlich seiner Ausdrucksfähigkeit beraubt, wird aus Tierschutzgründen eine Nachkommenschaft normalerweise unterbunden. Das ist natürlich auf Sardinien so gut wie ausgeschlossen. Deshalb verstehen wir diesen Stummelschwanz in unserem Logo auch als Hinweis auf die aktuelle Situation der Tiere und unser Anliegen ihnen zu helfen.

Braune Hundezecke

Die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist vielleicht das gefährlichste Tier Südeuropas. Häufig wird diese Zeckenart als Reisemitbringsel aus mediterranen Urlaubsländern nach Deutschland eingeschleppt und hält sich hier in beheizten Räumen wie z.Bsp. in Zwingern und Ställen, aber auch in Wohnungen auf, wo sie sich auch schnell vermehren kann. Die Braune Hundezecke befällt bevorzugt den Hund, auf den sie sowohl die Babesiose (vogeli) als auch die Ehrlichiose, Hepatozoonose und die Anaplasmose platys übertragen kann. Auf Sardinien ist diese Zeckenart sehr weit verbreitet und über das ganze Jahr aktiv. Deshalb ist bei Reisen mit Hund in den Süden ein adäquater Schutz – zum Bsp. mit entsprechenden Protektor-Halsbändern unbedingt notwendig. Weitere Infos dazu gibt es auf Mittelmeererkrankungen - SardinienHunde e.V.

Cane Corso

Der Cane Corso ist eine große und kraftvolle Hunderasse (m.. bis 68 cm / w. bis 64 cm), die ihren Ursprung in Italien hat. Der Name "Cane Corso" stammt wahrscheinlich von "Cane da Corso", was auf den lateinischen Begriff "Cohors" zurückgeht, was so viel wie "Wächter" oder "Beschützer" bedeutet. Die Rasse wurden ursprünglich für die Jagd, Bewachung und den Schutz von Eigentum gezüchtet.

Zu den Hauptcharaktereigenschaften des C. Corso zählen Fröhlichkeit, Mut und ein ruhiges Wesen. Weiterhin ist der C. Corsos bekannt für seine Intelligenz, Loyalität und Schutzinstinkte. Er ist absolut treu gegenüber seiner Familie und kann ein sehr guter Wachhund sein. Allerdings erfordern er eine konsequente Erziehung und Sozialisierung, um sicherzustellen, dass er gut in einer Familie leben kann. Die Rasse ist relativ aktiv und benötigt regelmäßige Bewegung, um körperlich und geistig ausgelastet zu bleiben. Lange Spaziergänge, Spielzeit und mentale Herausforderungen sind wichtig, um Langeweile zu vermeiden.

Der Cane Corso ist ein beeindruckender Hund bei dem es sehr wichtig ist sich die Entscheidung ihn zu halten gründlich zu durchdenken. Es ist wichtig, seine Eigenschaften und Bedürfnisse genau zu verstehen und sicherzustellen, dass man die Zeit und das Engagement aufbringen kann, die er benötigt.

Auf Sardinien gibt es viele große Mischlingshunde mit genetischer Verwandtschaft zu dieser Rasse. In Brandenburg und Bayern gehört der Cane Corso zu den Listenhunden der Kategorie 2 (Gefährlichkeit der Rasse wird vermutet). Eine direkte Verbringung in diese Bundesländer ist entsprechend des Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetzes verboten.

Carbesia

siehe Imidocarb

Dogo sardo

Der außerhalb Sardiniens seltene und ziemlich unbekannte Dogo Sardo ist eine nicht von der FCI anerkannte Hunderasse, die im sardischen Hinterland als vielseitig einsetzbarer Hund gezüchtet wird. Als Wachhund, vor allem zum Schutz der Viehherde, ist der Dogo Sardo ein hochgeschätzter Vierbeiner. Echte Zuchthunde bekommen wir nur selten zu Gesicht und Welpen werden unter der sardischen Bevölkerung eher weitergegeben als nicht an Fremde verkauft. Deshalb ist der Dogo Sardo auch nur relativ selten in sardischen Tierheimen zu finde. Kynologen, die die italienischen Hunderassen gut kennen schätzen ein, dass der Dogo Sardo von den Rassen Cane da Branco, Mastino Napolitano und Cane Corso abstammt. Verläßliche schriftliche Standards zur Rassebeschreibung sind uns nicht bekannt, zumal oft Mischungen mit dem Pastore Fonnese für phänotypische Verwirrung sorgen. Tatsächlich aber ähnelt der echte Dogo Sardo, der in Zentralsardinien als Cane Pertiatzu bezeichnet wird, eher dem kurzhaarigen Cane Corso. Der Dogo Sardo ist ein sehr muskulöser und athletischer Arbeitshund, der sich vom Cane Corso in einigen Gesichtszügen unterscheidet und eine längere Schnauze und eine straffere Haut hat. Vom Körperbau sind sie schlank und kräftig, mit einem kräftigen Hals und kräftigen Beinen. Leider werden bei den Hunden die Ohren meist kupiert, manchmal auch ganz entfernt, während der Schwanz sowohl kupiert als auch in seinem natürlichen Zustand belassen wird. Das Fell des Dogo Sardos ist kurz und glatt, normalerweise rot, grau, schwarz oder gestromt. Der robuste männliche Dogo Sardo wird selten größer als 65 cm, Variationen kleinerer Größen sind aber ebenfalls bekannt.

Domperidon

Domperidon ist ein Medikament das auf Basis einer Immunmodulation zur Therapie der Leishmaniose bei Hunden einsatz findet. Es wird bei leichten bis mittelschweren klinischen Symptomen bzw. zur Prävention einer Leihmaniose-Erkrankung eingesetzt. Domperidon ist ein Dopamin-Antagonist, der die Freisetzung von Prolaktin in der  Hirnanhangdrüse stimuliert. Eine täglich wiederholte Verabreichung führt zu reversiblen Tagesspitzen von Prolaktin im Blutspiegel mit stimulierenden Effekten auf die zelluläre Immunität, welche die Aktivierung der Phagozytosefähigkeit von Leukozyten steuert und damit zu einer effektiven Verringerung der Zahl intrazellulärer Mikroorganismen (Leishmania spp.) unter "in vitro" – Konditionen führt. Domperidon hat auch antiemetische und gastrokinetische Eigenschaften wegen des Antigonismus zu Dopamin-Rezeptoren

Doxycyclin

Doxycyclin ist ein wirksames Antibiotikum der Tetracyclin-Familie. Es besitzt ein breites Wirkspektrum und zeigt eine bakteriostatische Wirksamkeit auf grampositive, gramnegative und zellwandlose Keime. Gleichzeitig wirkt es gegen Plasmodien (Blutparasiten). Aktuell wird es von Tierärzten bei bestimmten Erkrankungen wie Anaplasmosen, Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose sowie Rickettsien eingesetzt. Bei der oralen Verabreichung des Medikaments ist darauf zu achten, dass bei einer gleichzeitigen Gabe von Milch oder anderen Calciumhaltiger Nahrung, die Wirksamkeit des Medikaments verlorengeht.

Echinokokkose

Die Echinokokkose ist eine Wurmerkrankung, die durch den parasitären Fuchs- oder Hundebandwurm ausgelöst wird. Es gibt zwei verschiedene Krankheitsbilder: die zystische Echinokokkose und die alveoläre Echinokokkose. Während die alveoläre Echinokokkose einer eher seltene Parasitenerkrankung des Menschen ist, tritt die, durch Infektion mit dem Parasiten Echinococcus granulosus hervorgerufene zystische Echinokokkose wesentlich häufiger auf. Sie kommt in Europa vor allem in den Mittelmeerländern vor, die importierten Erkrankungsfälle kommen überwiegend von dort. Für den Hundebandwurm ist vor allem der Hund Endwirt, während als Zwischenwirt besonders Schafe in Frage kommen.

Dieser Parasit ist auf Sardinien, wegen der intensiven Schafzucht und der nach wie vor gängigen Praxis von illegalen Schlachtungen, sehr weit verbreitet. Deshalb erkranken regelmäßig Menschen an der gefährlichen zystischen Echinokokkose, insbesondere deshalb, weil ein Großteil der zur Schäferei benutzten Arbeitshunde nicht entwurmt ist und damit ein großes Parasitenreservoir besteht. Die Übertragung der Eier des Hundebandwurms erfolgt meist durch Kontakt- bzw. Schmierinfektion vom Hundekot, dem verunreinigten Fell oder der Schnauze.

Wie gefährlich der Hundebandwurm für den Menschen werden kann, wird immer wieder in einschlägigen Medien berichtet. Typisch ist der massive Befall der Leber durch einen Hundebandwurm, der unbemerkt zu einer sich immer weiter ausdehnenden Zyste heranwachsen kann, die schließlich platzt und einen allergischen Schock auslöst. Aus diesem Grund ist ein wichtiges Ziel unserer Arbeit, für eine regelmäßige Entwurmung der auf Sardinien freilebenden Hunde zu werben und Entwurmungsaktionen aktiv zu unterstützen.

Ehrlichiose

Die canine Ehrlichiose ist eine sehr häufig und weit verbreitete Krankheit und konzentriert sich auf tropische und subtropische Länder, kommt aber bis auf Australien inzwischen weltweit vor. In Europa fand man schon vor über 10 Jahren einen hohen Prozentsatz serologisch positiver Hunde: Türkei 64%, Spanien 40%, Portugal 50% und Süditalien 20%. In einer großangelegten Studie wurde auch eine recht hohe Seroprävalenz bei Hunden auf Sardinien festgestellt. Somit stellt die canine Ehrlichiose auch auf Sardinien ein größeres Problem dar. Der wichtigste Erreger der Ehrlichiose ist Ehrlichia canis, ein Bakterium aus der Ordnung der Rickettsien. Er wird von Schildzecken, vor allem von der braunen Hundezecke, auf Hunde beim Saugakt über den Zeckenspeichel übertragen. Es ist davon auszugehen, dass durch die zunehmende Reisetätigkeit mit Hunden ein Einschleppen der braunen Hundezecken nach Deutschland deutlich zunimmt und somit auch in unseren Breiten immer häufiger Ehrlichiosefälle auftreten, ohne dass die betroffenen Hunde jemals im Süden gewesen sind. Ehrlichia canis befällt Monozyten und Lymphozyten und vermehrt sich hier während der Inkubationszeit von ca. 10-20 Tagen. Dabei wird die zelluläre Abwehrfunktion stark beeinträchtigt. Weitere Infos zur Ehrlichiose, zu Symptomen und Behandlung findet man unter Mittelmeererkrankungen!

Epigenetik

Epigenetik: Klingt kompliziert – ist es aber eigentlich nicht ... Früher glaubte man, dass ein Großteil der Eigenschaften und Verhaltensweisen von Lebewesen genetisch durch die Abfolge von DNA-Sequenz bestimmt werden. Diese werden aber eben nicht nur nach den Regeln der klassischen Genetik vererbt. Denn die meisten Lebewesen geben an folgende Generationen sehr viel mehr weiter als ihre Gene. Sie vererben auch Informationen über ihre Umwelt, ihre Erfahrungen und ihren Lebensstil. Heute weiss man, dass es hierbei vor allem auf die Genaktivität ankommt. Und damit ist man mitten im Bereich der Epigenetik.

Die Epigenetik ist ein Bereich der Biologie, der sich mit Veränderungen in der Genaktivität beschäftigt, die auf Umwelteinflüsse, Lebensstil und andere Faktoren und Einflüsse zurückzuführen ist. Diese Wissenschaftsdisziplin untersucht das Ein – und Ausschalten von Genen, ohne die eigentliche DNA-Sequenz zu verändern. Diese Mechanismen können die Genexpression steuern und somit Einfluss auf Entwicklung, Gesundheit und Verhalten von Lebewesen haben.

Auch bei Hunden kann die die Epigenetik eine wichtige Rolle bei der Vererbung von Eigenschaften und Verhaltensweisen spielen. Insbesondere können epigenetische Veränderungen dazu führen, dass bestimmte Verhaltensmuster oder Neigungen der Elterntiere an ihre Nachkommen weitergegeben werden. Dies kann Verhalten wie Aggressivität, Ängstlichkeit oder soziales Verhalten stark beeinflussen. Solche Veränderungen können über mehr als eine Generation weitergegeben werden. Epigenetik kann zur Vielfalt von Genexpression und phänotypischen Merkmalen innerhalb einer Hundepopulation beitragen, auch wenn die zugrundeliegende DNA-Sequenz ähnlich ist.

Hier einige typische Beispiele

  • Die Ernährung der Hündin während der Trächtigkeit kann die Gesundheit und das Verhalten der Welpen beeinflussen.

  • Stress der Hündin während der Trächtigkeit und der Aufzucht kann die Stresstoleranz, das Immunsystem und die Lernfähigkeit der Welpen negativ verändern.

  • Mangelernährung während der Trächtigkeit kann Risiken für Stoffwechselerkrankungen erhöhen

  • Nachkommen einer Jagdhündin – z.Bsp. einer Segugio-Hündin, die nie aktiv zur Jagd eingesetzt wurde, zeigen in de Regel nur einen geringen bis mäßigen Jagdinstinkt

  • Herdenschutzhunde, die so wie die häufig auf Sardinien anzutreffenden Maremmen-Abruzzen-Schäferhund-Mischlinge, die nicht zum Schutz der Herde eingesetzt wurden, geben nur bedingt Herdenschutzverhalten an die nächste Generation weiter

Filariose

Als Filariosen werden verschiedene Erkrankungen bezeichnet, die auf die Infektion mit parasitischen Fadenwürmern, den Filarien, zurückzuführen sind. Filariosen manifestieren sich artabhängig vor allem im Lymphgefäßsystem oder im oberflächlichen wie auch tieferen Bindegewebe. Für sardische Hunde sind vor allem Dirofilaria immitis (Herzwurm), Dirofilaria repens (Hautwurm) und Acanthocheilonema reconditum (stark Juckreiz verursachender Hautwurm) von Belang. Während der Mensch sich mit dem Hautwurm infizieren kann, haben Herzwurm und Acanthocheilonema reconditum kein zoonotisches Potenzial. Weitere Details zu Dirofilaria immitis (Herzwurm), Dirofilaria repens (Hautwurm) sind auf unserer Seite zu den Mittelmeererkrankungen beschrieben.

Fonnese

Der „Cane Fonnese“ ist eine Hunderasse, die ausserhalb Sardiniens nur selten anzutreffen ist und die sich über Jahrhunderte im sardischen Hinterland entwickelt hat. Dabei wurde der Fonnese keiner strengen Selektion unterzogen, sondern es wurde ausschließlich auf die vom Besitzer gewünschten Verhaltensweisen abgestellt. Der Fonnese ist von mittlerer Größe, kräftig gebaut und trägt am ganzen Körper ein meist bleigraues struppiges Fell, das meist am Nasenrücken und an den Gliedmaßen etwas kürzer ist. Die Widerristhöhe beträgt bei ausgewachsenen Rüden 56-60 und bei Hündinnen 52–56 cm. Genetische Analysen weisen nach, dass der Fonnese u.a. mit dem ungarischen Komondor und dem persischen Saluki verwandt ist. Dies gilt auch als Hinweis, dass die heutige sardische Bevölkerung aus Zuwanderung aus dem südöstlichen Mittelmeerraum hervorgegangen ist. Typisch beim Fonnesen sind die bernsteinfarbenen Augen mit einem durchdringenden Blick. Die von den sardischen Bauern benötigten Eigenschaften eines Wachhundes führten zu einer Rasse, die die Aufgabe hatte ein Territorium mit Viehherden zu beschützen. Daraus resultiert sein hohe Sensibilität für Gefahr, oftmals mit dem zwingenden Bedürfnis Fremde zu stellen und zu „kontrollieren. Er ist ein hervorragender Beschützer u.a. gegen Füchse und fremde Hunde. Der Cane Fonnese ist ein sehr loyaler und sozialer Hund, der für „seine Tiere“ und für seinen Besitzer durch dick und dünn geht. Er ist ein treuer Begleiter auf den man sich zu 100% verlassen kann. Er ist intelligent und folgt seinem Bewachungsinstinkt intuitiv. Ein nicht arbeitender Fonnese sollte sich ausreichend körperlich betätigen, um in Form zu bleiben.

Giardien

Die Giardiose ist eine sehr häufige Endoparasitose beim Hund. Der Lebenszyklus von Giardien durchläuft zwei Entwicklungsstadien. Neben den beweglichen Trophozoiten sind das die sehr widerstandsfähigen Zysten, die das infektiöse Stadium darstellen und eine häufige Infektionsquelle darstellen, da die im Darm befindlichen infektiösen Zysten mit dem Kot ausgeschieden werden. Meist bleiben Infektionen asymptomatisch, ein Krankheitsbild tritt häufig bei Jungtieren oder kranken und schwachen Tieren auf. Dann kommt es zu schleimig-fettiger Durchfällen, ggf. mit Blutbeimengungen. Ein Giardienbefall ist besonders in Tierheimen, in denen viele Tiere auf engem Raum untergebracht sind, ein fast nicht zu vermeidendes Problem, da sich Tiere auch nach erfolgter Therapie erneut anstecken können. Auch in Deutschland ist ein Giardienbefall sehr häufig, insbesondere wenn Hunde dazu neigen Wasser aus Pfützen aufzunehmen. Giardien haben zoonotisches Potenzial und können prinzipiell auch den Menschen infizieren. Dies spielt aber bei der Beachtung von Hygienemaßnahmen und in Anbetracht der beim Hund zumeist wirtsspezifischen Giardienstämme eher eine untergeordnete Rolle. Eine zoonotische Übertragung vom Hund auf den Menschen ist nach wie vor umstritten. Für die Giardien-Behandlung des Hundes sind in Deutschland Metronidazol (Metrobactin®) und Fenbendazol (Panacur®) zugelassen.

Hundebandwurm

siehe (Echinokokkose)

Hepatozoonose

Hepatozoonose ist eine Krankheit, die durch einen einzelligen Parasiten namens Hepatozoon verursacht wird. Die in Europa vorkommende Art ist Hepatozoon canis. Die Infektion wird durch das Verschlucken oder Zerbeißen von infizierten Zecken übertragen. Die in der Literatur beschriebenen Symptome der Erkrankung sind Fieber, Gewichtsverlust, Schmerzen und manchmal blutiger Durchfall und treten bei sardischen Hunden nur sehr selten auf. Wir betrachten deshalb Hepatozoon canis bei sardischen Hunden als eine Sekundärinfektion die besonders bei anderen Erkrankungen beachtet werden sollte. Eine Therapie kann lediglich die Symptome lindern und die Parasitenlast reduzieren, eine vollständige Heilung bzw. eine Eliminierung des Erregers ist nicht möglich. Deshalb ist es wichtig, einer Infektion vorzubeugen, indem man geeignete Zeckenschutzmittel anwendet. Weitere Informationen zur Hepatozoonose findet man hier.

Hyalomma-Zecke

Die Hyalommazecke gehört zu den Schildzecken und kommt vor allem in Afrika und Westasien vor. Sie kann durch einen Stich das Krim-Kongo-Fieber und das Zecken-Fleckfieber übertragen. Für letztere Infektion sorgen Bakterien vom Typ "Rickettsia aeschlimannii". Erst nach 10 bis 14 Tagen mit der Infektion treten die Symptome auf: Hautausschlag und grippeähnliche Auswirkungen. Kopf-, Muskel- und extreme Gelenkschmerzen, hohes Fieber. Eine nach Deutschland über Zugvögel eingeschleppte Hyalommazecke hat 2019 in Nordrhein-Westfahlen einen Menschen gestochen, der danach an Fleckfieber erkrankte. Er konnte erfolgreich mit Antibiotika kuriert werden. Die zu den Jagdzecke gehörende Art ist wesentlich größer als der bei uns verbreitete Holzbock und fällt besonders durch ihre braun-weiß gestreiften Beine auf. Die ausgewachsenen Weibchen sind zwischen 5 und 6,6 Millimeter groß, die Männchen bringen es auf 4 bis 5,6 Millimeter. Eines der charakteristischen Merkmale der Hyalomma-Zecke sind ihre Augen. Ihnen hat sie auch ihren Gattungsnamen zu verdanken (griech. Hyalos: Glas; omma: Auge). Ähnlich wie bei der braunen Hundezecke bewegt sich die Hyalomma-Zecke mit erstaunlich großer Geschwindigkeit auf ihr Opfer zu (VIDEO)! Das die Zecke auch Hunde befällt haben wir mehrfach beobachtet. Ob sie für Hunde als Krankheitsüberträger eine bedeutende Rolle spiel ist noch nicht 100%ig geklärt. Lediglich die Übertragung von Formen der Rickettsiose gilt als gesichert.

Imidocarb

Imidocarb ist eine Carbanilid (Diphenyl-Harnstoffderivat), das als Antiprotozoikum mittels i. m. Injektion zur Behandlung von Infektionen mit Babesien, Anaplasmen und bei Ehrlichia canis bei Hunden eigesetzt wird. Ob es bei der Behandlung - meist in Kombination mit der Gabe von Doxycyclin - zu einer klinischen Heilung bzw. zur Elimination der Erreger kommen kann, ist umstritten. Ein Einsatz des Medikaments zur Behandlung von Hepatozoon canis kann den Erreger nicht eliminieren und sollte aus diesem Grunde in der Regel nicht zum Einsatz kommen.

Impromune

Impromune ist ein Futterergänzungsmittel der Firma BIOIBERICA Veterinaria das zur Optimierung der Immunantwort eingesetzt wird und zum Beispiel bei immunsupprimierten Tieren Anwendung findet. Es wird auch zur Stärkung des Immunsystems und Verstärkung der zellulären Immunantwort bei Leishmaniose-erkrankten Tieren empfohlen, insbesondere wenn der Immunmodulator Leisguard von den Tieren schlecht vertragen wird.

Kamillen-Extrakt

(-)-α-Bisabolol: Hauptbestandteil des ätherischen Öls der echten Kamille ist das entzündungshemmende und antimikrobiell wirkende Sesquiterpen (-)-α-Bisabolol. Neben der guten bakteriostatischen Wirkung ist die hervorragende Hautverträglichkeit besonders für Behandlung des Hundes interssant. Verarbeitet in Salben kann der Wirkrstoff gegen entzündliche und juckenden Hautstellen eingesetzt werden. Besonderes Augenmerk gilt der Substanz als Alternative zu bekannten leishmanistatitischen und leishmaniziden Medikamente bei der Behandlung der Leishmaniose bei Hunden. In einer Pilotstudie wurde eine deutliche Hemmung von Leishmanien (Promastigoten) nachgewiesen. Dazu wurde die Substanz (30 mg/kg Körpergewicht) 30 Tage lang, getrennt durch ein 30-Tage-Intervall auf oralem Weg natürlich mit Leishmanien infizierten Hunden verabreicht. In einem 4-monatigen Nachbeobachtungszeitraum wurde festgestellt, dass es zu einer Zunahme der Ausschüttung von Zytokinen kam und die Parasitenlast deutlich verringert wurde. Keiner der Hunde zeigte Anzeichen einer Toxizität, jedoch trat bei allen eine klinische Verbesserung auf.

Letifend

Letifend ist ein Impfstoff, der bei Hunden verwendet wird, um sie vor dem Parasiten Leishmania infantum zu schützen. Der Impfstoff enthält ein rekombiniertes Protein von Leishmania infantum, welches das Immunsystem des Hundes stimuliert, eine Abwehr gegen den Parasiten zu bilden. Nach Herstellerangaben ist Letifend ist ein so genannter DIVA-Impfstoff, der eine Unterscheidung zwischen geimpften und infizierten Tieren ermöglicht. (DIVA = Differentiating Infected from Vaccinated Animals). Folgende Ergebnisse konnten in einer Laborstudie erzielt werden:

  • deutliche Reduktion an Krankheitsfällen

  • Verbesserung der klinischen Symptome

  • reduzierte Parasitenlast in Milz und Lymphknoten

  • Schutz bereits 28 Tage nach Impfung

  • Dauer der Immunität: 1 Jahr

Aufgrund der Herstellerangabe, dass der Impfstoff bei infizierten Hunden sicher ist und es zu einer deutlichen Verbesserung der klinische Symptomatik kommt, wird darüber nachgedacht Letifend auch zu therapeutischen Zwecken einzusetzen.

Leishmaniose

Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die durch Parasiten der Gattung Leishmania verursacht wird. Die Parasiten werden durch den Stich von Sandmücken übertragen, die vor allem in warmen Regionen vorkommen. Es gibt verschiedene Formen der Leishmaniose, bei Hunde aus Sardinien kommt vor allem die viszeralen Leishmaniose vor, die die inneren Organe wie Milz, Leber und Knochenmark betreffen und die manchmal auch mit Hautveränderungen, wie schuppige, verhornte, entzündete oder offene Stellen, einhergehen. Auf unserer Seite Mittelmeererkrankungen gehen wir ausführlich auf diese Erkrankung ein!

Leisguard

siehe Domperidon

Leptospirose

Leptospirose ist die weltweit häufigste Zoonose! Die Leptospirose beim Hund ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Leptospira übertragen wird. Sie kann die Leber und die Nieren schädigen und zum Tod führen und hat ein nicht zu unterschätzendes zoonotische Potenzial. Leider sind auch in Deutschland Infektionen keine Seltenheit mehr. Typische Symptome der Leptospirose sind Fressunlust, Mattheit, erschwerte Atmung, Gelbsucht und bei der Blutuntersuchung erhöhte Nieren und Leberwerte. Da die Infektion lebensgefährlich ist, muss eine entsprechende Impfprophylaxe beachtet werden. Wichtig ist, dass bei der Impfung gegen Leptospiren immer ein so genannter tetravalenter Impfstoff mit 4 Komponenten gegen 4 Leptospiren-Serogruppen verwendet wird... wie z. Bsp. Canigen L4 oder Nobivac L4 u.a. Wichtig ist auch, dass eine jährliche Auffrischung - möglichst im Frühjahr - mit Vaccinen gegen die selben Serogruppen durchgeführt wird.

Maremmano

Ein Maremmen-Abruzzesen-Schäferhund ist eine italienische Hunderasse, die als Herdenschutzhund auch auf Sardinien häufig eingesetzt wird. Er ist recht groß und kräftig und hat meist ein rein-weisses Fell. Er gilt als loyaler, unabhängiger und wachsamer Arbeitshund. Er stammt von den tibetanischen Molossern ab und ist mit dem Pyrenäenberghund oder dem Kuvasz verwandt. Gut sozialisiert haben sie ein sehr starkes Nervenkostüm, eine majestätische Ausstrahlung und Gelassenheit. Es sind sehr kernige, robuste Hunde, die bei jeder Witterung einsetzbar sind und auch hinsichtlich der Fütterung als sehr genügsam bezeichnet werden können. Ihre "Arbeit" bezieht sich nicht nur auf den Schutz ihrer Herde, sondern generell auf die Sicherung von Ressourcen. Sie bewachen ihre zwei- und vierbeinigen Sozialpartner, ihr Haus, ihr Grundstück, ihr Auto, etc. An Herden arbeitende Maremmani werden im Idealfall mit bereits 3-4 Wochen auf die Schafe, Ziegen o.ä. sozialisiert, sie sehen sich selbst als Teil der Herde. Im Gegensatz zu Hüte- und Treibhunden, denen aufgrund ihres leichteren und wendigeren Körperbaus und ihrer Lauffreudigkeit das Zusammentreiben oder Vorantreiben der Herde obliegt, sollen die Herdenschutzhunde die ihnen anvertrauten Tiere weder fixieren, noch auf ihre Bewegungen reagieren, noch sich weit von ihnen entfernen. Ihre Aufgabe ist es, sie vor Gefahren durch (Raub)tiere oder fremde Menschen zu schützen - und diese Aufgabe nehmen sie sehr ernst! Sie gehen dabei klug, besonnen und angemessen vor, so dass meistens ein warnendes, imposantes Sich-Aufbauen und Bellen schon ausreicht. Sollte diese Warnung jedoch nicht wahrgenommen werden, können sie sehr ernsthaft werden und couragiert nach vorne gehen. Vor dem Hintergrund dieser kurzgefassten Rassebeschreibung ist ein oft jahrelanges Tierheimdasein für diese Hunde ganz besonders bitter und erniedrigend. Diese so wunderbaren Wesen sind ohne Würde, ohne Aufgabe, ohne Sozialverband und ohne ausreichend Natur zum Leiden verurteilt. Ein geeignetes Zuhause für einen Maremmano zu finden ist ungleich schwerer als für manchen anderen Hund. Menschen, die den Wunsch hegen, einen Herdenschutzhund bei sich aufzunehmen, müssen besondere Bedingungen erfüllen. Zunächst einmal sollten sie ländlich wohnen, über ein Haus oder Hof mit möglichst großen, gut gesicherten Grundstück verfügen, wo der Hund ganz in seiner "Bewacherfunktion" aufgehen kann. Sie sollten außerdem ein ausgesprochenes Faible für diesen eigenständigen, gerne autark handelnden und doch sehr sensiblen Hundetypus mitbringen. Menschen, die eine bedingungslose "Unterordnung" erwarten und harte und laute "Erziehungsmethoden" bevorzugen, werden mit einem Maremmano nicht glücklich werden. Auch bei der Wahl einer Hundeschule / eines Hundetrainers ist besondere Sorgfalt geboten - nicht jeder Trainer wird dem Wesen der Herdenschutzhunde gerecht. Man kann es so formulieren: Herdenschutzhunde passen zu gelassenen, souveränen Menschen, die eine natürliche Autorität haben und ohne Profilneurose und Kontrollzwang sind. Sie sollten gleichsam liebevoll, kompetent und konsequent die nötigen Grenzen setzen können, innerhalb derer ein Herdenschutzhund seine genetisch verankerte Ressourcen-Bewachung ausleben kann. Zur Vermittlung eines sardischen Maremmanos ist Folgendes zu sagen. Die meisten Tiere sind nicht reinrassig und Mischlinge. Natürlich kann das Herdenschutzverhalten nach einer Vermittlung noch Probleme bereiten… aber das kann mit jedem anderen Hund auch passieren und man kann das nicht am Äußeren des Hundes oder seiner Rasse allein festmachen! Inwieweit die genetische Prädisposition eines Herdenschutzhundes sein Verhalten festschreibt ist umstritten. Fakt ist, dass diesbezüglich die Epigenetik, welche die Aktivität von Genen festlegt, eine größere Rolle spielt. Danach ist das Herdenschutzverhalten der Tiere wenig bis gar nicht ausgeprägt, wenn die Tiere selbst und auch nicht ihre Eltern als Arbeitshunde eingesetzt wurden. Das deckt sich auch mit unseren Beobachtungen der Tiere auf Sardinien. Da wir die Geschichte der allermeisten Hunde kennen, können wir diesbezüglich auch gut beraten. Das Verhaltens-Potential eines Herdenschutzhundes wird von uns bei einer Vermittlung immer thematisiert und wir berücksichtigen selbstverständlich sowohl die Hundeerfahrung als auch das Umfeld von Adoptanten, die einen unserer Schützlinge aufnehmen wollen.

Neoleish

Ein Nasenspray gegen Leishmaniose! Laut Paul Ehrlich Institut hat NEOLEISH im Dezember 2022 die Zulassung erhalten. NEOLEISH ist ein Nasenspray für Hunde, das als immunologisches Tierarzneimittel das LACK-Gen aus Leishmania infantum enthält. Der Impfstoff stimuliert das Immunsystem und löst eine schützende Immunantwort gegen den Erreger aus. Neben der Applikatiopnsform ist der Vorteil von Neoleish die Verringerung des Risikos, nach Exposition gegenüber Leishmania infantum eine aktive Infektion und/oder eine klinische Erkrankung zu entwickeln. Gleichzeitig reduzierte der Impfstoff die Schwere der Erkrankung, einschließlich klinischer Symptome und Parasitenlast in Knochenmark, Milz und Lymphknoten. Beginn der Immunität: 58 Tage nach der Grundimmunisierung. Dauer der Immunität: 6 Monate nach der Grundimmunisierung. Im Juli 2023 war das Medikament in Deutschland noch nicht in Tierarztpraxen erhältlich.

Neosporose

Neosporose ist eine parasitäre Erkrankung beim Hund, die durch den Einzeller Neospora caninum, ein zystenbildendes, zu den Kokzidien gehörendes Sporozoon verursacht wird. Tiere infizieren sich über die Aufnahme von Aas oder rohem Fleisch. Eine Übertragung latenter Parasiten vom Muttertier auf den Fötus ist ebenfalls möglich. Die Infektion kann beim Hund eine neurologische Erkrankung auslösen, die sich vor allem als Hirnstammsyndrom äußert. Die Neosporose ist keine Zoonose und damit nicht auf den Menschen übertragbar. Eine Möglichkeit zur Vorbeugung ist, den Hund nicht mit rohem Fleisch zu füttern und ihn von Weideflächen fernzuhalten. Bei vielen Tieren verläuft die Infektion ohne erkennbare Symptome. Bei erwachsenen Hunden spielt die Erkrankung klinisch nahezu keine Rolle. Klinische Erkrankungen werden fast ausschließlich bei jungen Hunden beobachtet. Hier zeigt sich häufig eine Paralyse der hinteren Extremitäten (Neuromuskuläres Syndrom). Weitere verschiedene Symptome wie z. Bsp. Diarrhoe, Ataxie und anhaltender Tremor sind beschrieben. Eine Neosporose beim Hund kann mit einer langen Antibiotikakur behandelt werden. Dabei ist auch eine symptomatische Behandlung von Hautwunden, Lungenentzündung u.ä. - wenn vorhanden - durchzuführen. Bei einer Diagnostik mittelt Antikörpernachweis tritt manchmal eine Kreuzreaktivität zu Toxoplasmose auf. Deshalb sollte bei Neosporose-Verdacht Toxoplasmose immer mit getestet werden.

Ovariektomie

Unter Ovariektomie versteht man die operative Entfernung der Eierstöcke. Die Gebärmutter wird dabei nicht entfernt. Wenn die Eierstöcke und die Gebärmutter (Uterus) entfernt werden, spricht man von Ovariohysterektomie. Diese Operationsmethode wird von vielen Tierärzten auf Sardinien bevorzugt, da die Bauchwunde verhältnismäßig klein bleibt und die Operationszeit sowie die Erholungsphase sehr kurz sind.

Ovariohysterektomie

Die Ovariohysterektomie ist eine Form der Kastration weiblicher Tiere. Bei diesem Eingriff werden nicht nur die Eierstöcke, sondern auch ein Großteil der Gebärmutter chirurgisch entfernt. Da bei alleiniger Entfernung der Eierstöcke gelegentlich Veränderungen in der Gebärmutter auftreten, wird diese Form der Kastration vor allem bei Hund bevorzugt, vor allem wenn vereiterte Gebärmutter oder Tumore der Gebärmutter vorliegen. Häufig wird nach einer Entfernung der Eierstöcke eine Gewichtszunahme beobachtet. Weitere Nachteile dieser Methode können Harninkontinenz und Wesensveränderung sein. Manchmal bekommen die Tiere nach der Operation auch ein besonders seidiges Fell.

Parvovirose

Die canine Parvovirose (CPV) wird durch extrem widerstandsfähige unbehüllte DNA-Viren fäkal-oral übertragen. CPV wird in großer Menge mit dem Kot erkrankter Tiere ausgeschieden. Ein Gramm Fäzes kann dabei eine Virusmenge enthalten, die für die Infektion einer Million Hunde ausreichen würde. Damit besteht ein hohes Infektionsrisiko… insbesondere in Zwingern und Tierheimen.

Das Virus schädigt u.a. die Zellen im Gastrointestinaltrakt, was zu einer Zottenverkürzung und damit zu einer Malabsorption im Dünndarm führt. Hunde mit CPV entwickeln meist neben unspezifischen Symptomen (Apathie, Inappetenz, Fieber) blutig-wässrigen Durchfall und Erbrechen. Abhängig vom Schweregrad des Flüssigkeitsverlustes sind Anzeichen für Dehydratisierung festzustellen. Bei ungeimpften Welpen können schwere Komplikationen, wie Multiorganversagen, Pankreatitis und Tod auftreten. Hunde mit Immunschutz infizieren sich, erkranken aber nicht, sondern scheiden das Virus nur aus. Aus diesem Grund ist eine Impfprophylaxe eine vordringliche Aufgabe, besonders im Tierschutz bzw. beim betreiben eines Tierheims. Es ist bekannt, dass in Einrichtungen, in denen nicht regelmäßig geimpft wird Parvovirusinfektionen häufig vorkommen. Deshalb sollten Hunde hier jederzeit einen Impfschutz aufweisen.

Ein Problem bei der Grundimmunisierung gegen CPV stellen maternale Antikörper dar, die nach der Geburt kontinuierlich abfallen. Als „kritische Phase“ gilt die Zeitspanne, in der der Welpe die maternalen Antikörper soweit abgebaut hat, dass sie ihn nicht mehr vor einer Infektion schützen können. Auch Welpen ungeimpfter Hündinnen sind durch ein möglicherweises Fehlen von maternale Antikörpern gefährdet wenn die Erstimpfung zu spät erfolgt. Der optimale Impfzeitpunkt kann für Welpen anhand einer Bestimmung des Titers der maternalen Antikörper errechnet wurde. Dies ist jedoch in den seltensten Fällen praktikabel, so dass meist ein empirisches Impfschema bestehend aus mehreren Immunisierungen während der ersten Lebenswochen angewendet wird.

Rickettsiose

Bei der Rickettsiose handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Bakterien der Gattung Rickettsia hervorgerufen und von Zecken – auf Sardinien die Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), Milben, Läusen und Flöhen übertragen wird. Unter den humanpthogener Rickettsien ist für uns besonders Rickettsia conorii von Bedeutung, da dieser Erreger auf Sardinien vorkommt und das „Mittelmeerfleckfieber" verursachen kann. Dieses zoonotische Potenzial gilt es insbesondere dann zu beachten, wenn Menschen mit geschwächtem Immunsystem Kontakt zu Rickettsien haben können. Die Rickettsiose verläuft beim Hund oft subklinisch oder mild. Teilweise treten flächige Hautveränderungen mit typischen flüssigkeitsgefüllten Pusteln im Bauchbereich auf, die Umgebung dieser Pusteln ist oft wund und gerötet. Die Rickettsiose kann analog zur Anaplasmose/Ehrlichiose mit Doxycyclin behandelt werden.

Segugio italiano

Der Segugio Italiano, ist eine Hunderasse, die von Jägern auch auf Sardinien gern für die Jagd eingesetzt wird. Es wird vermutet, dass der Segugio von Laufhunden abstammt, die in der Antike im südlichen Mittelmeerraum für die Jagd auf Wild eingesetzt wurden. Diese Hunde zeichneten sich durch eine gute Nase, Ausdauer und die Fähigkeit aus in Rudeln zu jagen. Im Laufe der Zeit wurden diese Eigenschaften selektiv gezüchtet, um den modernen Segugio Italiano zu formen. Es gibt verschiedene Varianten des Segugio Italiano, darunter den "Segugio Italiano a Pelo Raso" (kurzhaarig) und den "Segugio Italiano a Pelo Forte" (rauhaarig). Sie sind mittelgroße Hunde mit einer schlanken und muskulösen Körperform. Dabei kann das Fell in verschiedenen Farben auftreten, wie z. B. tricolor, bicolor oder gestromt. Der Segugio ist bekannt für seine Intelligenz, Arbeitsfreude und die Fähigkeit, aufmerksam und ausdauernd zu jagen, wobei sie eine starke Spurfähigkeit auszeichnet. Sie sind freundlich, sozial und sehr loyal gegenüber ihren Familien.

Segugi sind sehr aktiv und benötigen viel Bewegung und geistige Herausforderungen. Sie sind am glücklichsten, wenn sie Gelegenheit haben, zu rennen, zu schnüffeln und zu erkunden. Trotz ihrer Intelligenz können sie aber auch stur sein. Konsequentes, positiv verstärkendes Training ist wichtig, um ihre Aufmerksamkeit zu behalten. Die Segugi Italiani sind aufgrund ihrer Geschichte als Jagdhunde und ihrer aktiven Natur am besten für Familien geeignet, die ihnen ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung bieten können.

Segugio maremmano

Der Segugio Maremmano ist eine Hunderasse, die ursprünglich aus der Maremma (Toskana ) stammt und speziell zur Jagd auf Wildschweine gezüchtet wurde. Es liegt keine Verwandtschaft zum Maremmen-Abruzzesen Schäferhund vor, allerdings gilt die Rasse als eine Variante des Segugio Italiano, der für die Jagd auf Hasen und andere kleine Beutetiere verwendet wird.. Bei der Zucht des Segugio Maremmano wurde Hauptaugenmerk auf die Fähigkeit gelegt Spuren von Wild sicher folgen zu können. Somit zeichnet er sich durch eine ausgezeichnete Nase und eine hohe Jagd-Ausdauer aus.

Der Segugio Maremmano ist ein mittelgroßer Hund mit einer athletischen Statur. Die Rüden werden zwischen 50 und 55 cm groß – Hündinnen sind etwas kleiner. Häufig wird bei dieser Rasse eine Brachyurie beobachtet, die aber keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit sich bringt.

Er hat kurz bis mittellanges Fell, das Fell kann unterschiedlich gefärbt sein. Diese Rasse ist bekannt für ihre Arbeitsfreude, ihren ausgeprägten Geruchssinn und ihre Fähigkeit, in der Gruppe zu jagen. Sie sind freundlich und sehr sozial. Aufgrund ihres Jagdinstinkts benötigen sie ausreichend Bewegung und sollten mental ausgelastet werden. Sie sind am glücklichsten, wenn sie die Möglichkeit haben, zu rennen, zu schnüffeln und zu erkunden. Dies sollte bei einer Anschaffung eines Segugio Maremmano unbedingt bedacht werden.

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose ist eine bei Katzen häufig auftretende Infektionskrankheit, die dabei als Endwirte auftreten. Bei ihnen kommt es zur Erreger-Vermehrung im Darm, zur Bildung von Oozysten und zur Abgabe des Erregers mit dem Katzenkot in die Umwelt. Hunde infizieren sich meist durch den Verzehr von rohem Fleisch, welches Gewebezysten enthält, oder durch das Fressen von Oozysten-haltigem Katzenkot. In den meisten Fällen verläuft bei Hunden eine Infektion mit T. gondii asymptomatisch. Es kann allerdings auch, besonders bei jungen Hunden, zu einer schweren, klinischen Toxoplasmose kommen, die bis zum Tod führen kann. Je nach befallenem Gewebe kommt es zu verschiedenen klinischen Symptomen, wie Fieber, Hepatitis oder Pneumonie. Häufig befallen die T.-gondii-Parasiten das Gehirn und führen zu einer ZNS-Symptomatik. Die Toxoplasmose des Hundes hat – wenn auch geringgradig – zoonotisches Potenzial. Hunde können als mechanische Vektoren fungieren, da sie dazu neigen Ausscheidungen von Katzen zu fressen. Auf diesem Wege aufgenommene Oozysten können den Hundedarm zum Teil unverändert passieren und wieder in die Umwelt abgegeben werden. Auch durch das Wälzen in Katzenkot kann das Fell des Hundes mit Oozysten kontaminiert und diese so weitergegeben werden. Der Mensch wird in der Regel peroral infiziert durch Aufnahme von mit Oozysten verunreinigtem Wasser oder Nahrungsmitteln oder von Fleischprodukten. Bei einer Diagnostik mittelt Antikörpernachweis tritt manchmal eine Kreuzreaktivität zur Neosporose auf. Deshalb sollte bei Toxoplasmose-Verdacht auch auf Neosporose getestet werden.

Vektor

Ein Vektor ist in der Parasitologie ein Träger und Überträger von Krankheitserregern, die Infektionskrankheiten auslösen. Dabei transportiert er einen Erreger vom Wirt auf einen anderen Organismus; der Vektor selbst erkrankt nicht. Typische Vektoren sind ektoparasitäre Insekten wie Mücken, Stechfliegen, Zecken, Läuse und Flöhe. Diese können verschiedene Krankheiten übertragen, wie Dengue-Fieber, Malaria, Lyme-Borreliose oder Leishmaniose. Beispiele sind

  • Aedes Stechmücken für Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus und Zika-Virus

  • Anopheles-Mücken als Überträger von Malaria

  • Culex Stechmücken für Filariosen und West-Nil-Fieber

  • Zecken als Überträger verschiedener Infektionskrankheiten: - Holzbock (Ixodes ricinus) für FSME, Lyme-Borreliose und Anaplasma phagocytophilum - Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) für Babesia cani (Hundemalaria) und Q-Fieber - braune Hundezecke für Babesia vogeli, Ehrlichia canis, Anaplasma platys und Hepatozoon canis - Hyalomma-Zecke für Krim-Kongo-Fieber und Rickettsien (Zecken-Fleckfieber)

Wolbachia-Bakterien

Wolbachia-Bakterien spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung und Behandlung von Herzwurmkrankheiten bei Hunden und anderen Tieren. Der Herzwurm, Dirofilaria immitis, ist ein parasitäres Wurm, der im Herzen und in den Lungenarterien von Hunden und anderen Tieren lebt und durch infizierte Mücken übertragen wird. Es wurde festgestellt, dass Herzwürmer, die mit Antibiotika behandelt wurden, die Wolbachia-Bakterien enthalten, eine reduzierte Lebensfähigkeit und Fortpflanzungsfähigkeit aufweisen, was zu einer Verringerung der Zahl der adulten Würmer führt. Einige Medikamente zur Behandlung von Herzwurmkrankheiten, wie beispielsweise Doxycyclin, wirken durch die Bekämpfung der Wolbachia-Bakterien, die den Parasiten infizieren. Die Beseitigung der Wolbachia-Bakterien schwächt den Herzwurm und macht ihn anfälliger für das Immunsystem des Wirts sowie für andere Medikamente. Somit spielen Wolbachia-Bakterien eine wichtige Rolle bei der Übertragung und Behandlung von Herzwurmkrankheiten und sind ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung neuer Therapien und Präventionsstrategien.

Xanthinsteine

Xanthinsteine können als Harnsteine u.a. bei der Erkrankung Xanthinurie vorkommen. Die Ursache ist dabei ein genetischer Defekt des Enzyms Xanthinoxidase bei der der Körper nicht in der Lage ist, Xanthin in Harnsäure umzuwandeln. Eine Xanthinurie kann auch bei Behandlung mit Allopurinol auftreten. Allopurinol hemmt die Xanthinoxidase und wird als Medikament zur Senkung des Serum-Harnsäurespiegels eingesetzt. Bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr kann im Harn eine für eine Steinbildung kritische Xanthin-Konzentration erreicht werden. Weiteres unter Allopurinol.

Zoonose

Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können. In Frage kommen hierbei Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten. Zu den bekanntesten Zoonosen gehören das Ebola-Virus, das von Affen auf Menschen übertragen werden kann und die Tollwut, die durch den Kontakt mit infizierten Säugetieren wie Hunden oder Fledermäusen übertragen werden können. Die wichtigsten Infektionen mit zoonotischem Potenzial, die bei sardischen Hunden auftreten können sind die Leishmaniose, der Hundebandwurm Echinococcus granulosus und Dirofilariose repens (Hautwurm). Fälschlicherweise werden manchmal die auf Sardinien vorkommenden Infektionen mit Anaplasmen, Ehrlichien, Babesien und Hepatozoon canis als Zoonosen beschrieben. Hier besteht jedoch keine Gefahr der Erregerübertragung auf den Menschen. Hingegen ist die in Deutschland von Schildzecken der Gattung Ixodes übertragene Infektion mit Anaplasma phagocytophilum von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

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