Anaplasmose
Anaplasmen sind von Zecken übertragene Bakterien. In Europa werden zwei verschiedene Formen gefunden. Während in Deutschland fast ausschließlich die Form Anaplasma phagocytophilum auftritt, welche die Granulozyten befällt, findet man auf Sardinien bei Hunden häufiger die Form Anaplasma platys, ein Erreger der die Blutplättchen (Thrombozyten) infiziert. Das geografische Vorkommen von Infektionen mit A. phagocytophilum entspricht im Allgemeinen dem Verbreitungsgebiet des Gemeinen Holzbocks. Diese Zecke kommt vorwiegend in Mittel- bzw. Nordeuropa vor und ist im Süden eher selten anzutreffen. Allerdings wurde in einer speziellen Gattung der Schildzecke (Rhipicephalus turanicus) im Südosten Sardiniens der Erreger der A. phagocytophilum gefunden. Trotzdem sind Infektionen mit diesem Erreger hier eher die Ausnahme. Als Überträger der nicht sehr häufig auftretenden Anaplasmose platys gilt die hauptsächlich in südlichen Ländern verbreitete braune Hundezecke.
Die Symptome der Anaplasmose
Die Symptome einer Anaplasmose sind bei Hunden häufig sehr unspezifisch. Nach einer Inkubationszeit von 1-2 Wochen können plötzlich Lethargie, Appetitlosigkeit und/oder Fieber auftreten. Weitere Krankheitssymptome sind:
Durchfall und Lahmheit
blasse Schleimhäute
angespannter Bauch und Schwellungen von Lymphknoten und Milz
erhöhte Atemfrequenz und Ödeme an Gliedmaße
Störungen des Zentralnervensystems
Häufig sind bei den Laborwerten deutliche Veränderungen des Blutbildes sowie eine Erhöhung der Leberenzyme und der Serumglobuline zu beobachten. Anaplasma-Infektionen treten bei Hunden relativ häufig auf.
Infektionsrisiko und Behandlung
Auch Menschen können sich mit Anaplasma phagocytophilum infizieren. Die Übertragung erfolgte hierzulande stets über den Gemeinen Holzbock. Hiervon sind vor allem Waldarbeiter betroffen. Eine direkte Übertragung von infizierten Hunden auf den Menschen wurde bisher nicht beschrieben. Die primäre Maßnahme zur Prävention einer Anaplasmainfektion ist ein effektiver Schutz gegen Zeckenbefall. Die Therapie der Anaplasmose erfolgt mittels Antibiotikum. Die Prognose bei einer A. phagocytophilum-Infektionen ist bei frühzeitigem Therapiebeginn meist sehr gut.